Für eine sichere Altersvorsorge
Hans-Peter Portmann, Nationalrat und Vizepräsident des Zürcher Bankenverbandes nimmt Stellung zu aktuellen politischen Fragen – hier zum Thema Altersvorsorge.
Wie steht es um unsere Altersvorsorge?
Portmann: «Das Bundesamt für Sozialversicherungen rechnet bis ins Jahr 2050 mit einem kumulierten Defizit bei der AHV von über 260 Milliarden Franken. Bei der beruflichen Vorsorge wirken sich die gesunkenen Anlagerenditen negativ aus. Studien gehen davon aus, dass bis 2050 sowohl in der AHV als auch im BVG über 100 Milliarden Franken umverteilt werden, und zwar von Jung zu Alt. Zusätzlich bremsen Arbeitskräftemangel und flexible Arbeitsmodelle das Wachstum der Einzahlungen. Unser Vorsorgesystem ist akutkrank und liegt bereits auf der Notfallstation.»
Was heisst das konkret für den Finanzsektor?
Portmann: «Attraktive Pensionsleistungen werden immer teurer, für Angestellte wie für Unternehmen. Weil der Anteil des Personalaufwands im Finanzsektor besonders hoch ist, lassen sich diese Mehrkosten nur schwer ausgleichen. Dadurch können moderne Arbeitsmodelle und flexible Pensionierungs-Systeme unter Druck geraten.»
Wie lautet Ihr Rezept?
Portmann: «Wir brauchen eine strukturelle Reform für ein flexibles Pensionierungsmodell mit Anreizsystemen und Härtefallregelungen. Dazu ist eine flexible Anhebung des durchschnittlichen Rentenalters im Verhältnis zur Lebenserwartung notwendig. Die Renteninitiative, die zurzeit im Parlament beraten wird, zeigt in die richtige Richtung. Für diese Ziele engagiere ich mich in der von mir gegründeten, solidarisch denkenden und generationenübergreifenden Interessensgemeinschaft ‹IG Sichere Renten›».
Hans-Peter Portmann ist neben seinem Engagement für den Finanzplatz Schweiz auch in verschiedenen wirtschaftlichen und gemeinnützigen Institutionen tätig. Er kandidiert auf der Liste 05 der FDP zur Wiederwahl in den Nationalrat.
National- und Ständeratswahlen am 22. Oktober 2023
Der Zürcher Bankenverband empfiehlt Regine Sauter und Gregor Rutz für den Ständerat.
Kandidatinnen und Kandidaten, die sich im Nationalrat für den Finanzplatz einsetzen wollen, stellen sich hier vor.