«Los is Läbe» – unsere neue Kampagne für die Berufslehre
Der Zürcher Finanzplatz bietet verschiedene attraktive Berufslehren an, die eine fundierte Ausbildung garantieren. In Verbindung mit der Berufsmaturität öffnen diese
Daniel Hunziker betonte an seiner letzten Generalversammlung als Präsident des Zürcher Bankenverbandes die Stärken des Finanzplatzes. Doch wie geht es dem Standort Zürich insgesamt? Antworten auf diese Frage gabenKatharina Hofer, Chief Investment Office der UBS, und Manuel Ferreira, Leiter Investment Strategy and Economic Research der Zürcher Kantonalbank. Teilweise waren diese für Zürich schmeichelhaft – teilweise müssen sie aber auch anspornen, nicht bequem zu werden.
«Er ist der neue Hüter des Zürcher Bankenplatzes: Die Generalversammlung des Zürcher Bankenverbands hat Hunziker einstimmig in das Amt gewählt»: So schrieb finews.ch im Jahr 2019 über die Wahl des neuen Präsidenten. Nun gibt Daniel Hunziker diese Rolle weiter. Er gibt das ZBV-Präsidium per Ende November ab. Als Nachfolger nominiert ist Patrick Müller, Regionenleiter Zürich der UBS. An der letzten Generalversammlung des ZBV, die er als Präsident führte, betonte Daniel Hunziker die Stärke und Stabilität des Zürcher Finanzplatzes, der auch Turbulenzen und Krisen in den vergangenen Jahren getrotzt habe. Und der scheidende Präsident appellierte an die rund 100 Teilnehmenden der Generalversammlung: «Deshalb ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben und Pflichten, dieser Stabilität Sorge zu tragen.»
Der Zürcher Finanzplatz erbringt 1/6 der regionalen Gesamtwirtschaft
Dass die Betonung der Stärke und der Stabilität des Zürcher Finanzplatzes fundiert abgestützt ist, belegte Daniel Hunziker mit Zahlen und Fakten. Das kürzlich erschienene Bankenbarometer 2024 der SBVg weist für 2023 einen aggregierten Geschäftserfolg von CHF 72.3 Mia aus. Das ist ein Plus von 2,9 % gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt leistete der Finanzplatz in der Schweiz Unternehmenssteuern von CHF 3,2 Mia – ein Plus von 52,2 % gegenüber dem Vorjahr. Zum vierten Mal in Folge stieg auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Schweiz, und zwar um 1’280 FTE auf 93’299 Beschäftigte.
Diese Zahlen liessen sich 1:1 auf den Banken¬platz Zürich übertragen, sagte Daniel Hunziker. Der Finanzsektor der Region Zürich erbringe eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 30 Mrd. Franken. Dies entspricht über 1/6 der regionalen Gesamtwirtschaft und einem Anteil von über 40% am Finanzplatz Schweiz. Die Zürcher Banken stellen gut 42’000 der insgesamt über 97’000 Arbeitsplätze der Finanzbranche. Weitere 25’000 Mitarbeitende sind in Fondsleitungen, an der Börse, in der Investmentberatung oder in anderen bankennahen Unternehmen beschäftigt. Damit bietet der Bankenplatz über 67’000 Arbeitsplätze, 6’000 mehr als vor der Finanzkrise.
Diese Stärken zu betonen, heisst auch aufzuzeigen, was auf dem Spiel steht. Gerade für den Standort Zürich ist entscheidend, dass der Finanzplatz langfristig gedeihen kann. Oder wie Daniel Hunziker es formulierte: «Es gilt, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen.» Bezüglich der Aufarbeitung des Niedergangs der Credit Suisse müsse der Abschlussbericht der PUK-Untersuchung abgewartet werden, mit dem auf Ende Jahr zu rechnen sei. Zusammen mit dem Bericht der Expertengruppe Bankenstabilität müsse er die Grundlage bilden für den Blick in die Zukunft – die künftige Gestaltung der Bankenregulierung.
An die Adresse der Politik mahnte Daniel Hunziker: «Die Regulierung sollte gezielt gestärkt und verbessert werden – aber nicht aufgeblasen.» Auch die Branche stehe in der Verant-wortung, Vertrauen wiederherzustellen und zu stärken. Dazu müsse verantwortungsvoll gehandelt und ein offener Dialog mit Behörden und Politik gepflegt werden. Daniel Hunziker schloss mit einem Wunsch: «Das setzt aber auch Partner in der Politik voraus, die für diesen Dialog offen sind und die einen starken Bankplatz als wichtigen Pfeiler unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands anerkennen.»
Das BIP-Wachstum pro Kopf ist in der Schweiz bescheiden
Manuel Ferreira, Leiter Investment Strategy and Economic Research der Zürcher Kantonalbank, gab Einschätzungen zur Konjunktur global und in der Schweiz sowie allgemein zur wirtschaftlichen Entwicklung. Einleitend sagte er: Beim Zeitungslesen erhält man das Gefühl, dass es der Wirtschaft schlecht gehe. Ich will nun hier keinen Zweckoptimismus verbreiten, aber doch das eine oder andere relativieren.» Als offene Volkswirtschaft sei die Schweiz stark abhängig vom globalen Kontext, der durch Konflikte belastet ist und der zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten geboten habe, namentlich in den drei grössten Regionen USA, China und in der Eurozone. Von der US-Notenbank seien bis Ende Jahr drei Zinssenkungen zu erwarten. Das Inflationsproblem kühle sich ab, sei aber noch nicht verschwunden.
In der Schweiz ist die Industrie konjunkturell und strukturell gefordert, wie Manuela Ferreira sagte. Das Tief dürfte aber überzeichnet sein, meinte er. Manuel Ferreira sagte: Die Entwick-lung ist nicht berauschend. Aber die Schweizer Wirtschaft hält sich gut.» Auch die Aussichten blieben allen Unkenrufen zum Trotz ansprechend. Insgesamt zeichne sich die Schweizer Volkswirtschaft durch eine hohe Dynamik aus. Das BIP-Wachstum sei insgesamt sehr hoch, zu vergleichen mit jenem in den USA. Der ZKB-Experte mahnte aber im gleichen Atemzug: «Pro Kopf sieht es anders aus. In den USA ist das BIP pro Kopf seit 2010 deutlich stärker gewachsen als in der Schweiz.» Die hohe Zuwanderung komme zwar für das BIP insgesamt einem Booster gleich. Auf den Einzelnen heruntergebrochen verpuffe der Effekt aber.
Standort Zürich gut aufgestellt, aber mit Handlungsbedarf
Katharina Hofer, Chief Investment Office der UBS, stellte einleitend die Frage: «Die Schweiz ist eine der wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt. Doch wie sieht es regional aus? Der von der UBS erstellte kantonale Wettbewerbsindikator spricht eine deutliche Sprache: Ein Spitzentrio führt die Rangliste mit klarem Vorsprung an: Zug, Basel-Stadt und Zürich. Auf den «Verfolgerplätzen» sind die Kantone Aargau, Schwyz, Basel-Landschaft und Waadt. Allerdings sei das Pro-Kopf-Wachstum im Kanton Zürich überschaubar, stellte Katharina Hofer fest.
Das Gesamtscore für die Wettbewerbsfähigkeit setzt sich zusammen aus den Elementen Wirtschaftsstruktur, Innovation, Humankapital, Arbeitsmarkt, Erreichbarkeit, Einzugsgebiet und Kostenumfeld. Im Vergleich mit Zug schneidet Zürich in fünf Kriterien besser ab: bezüglich Wirtschaftsstruktur, Humankapital, Arbeitsmarkt, Erreichbarkeit und Einzugsgebiet.
Damit ist aber auch gesagt, dass Zürich weitgehend von nicht veränderbaren Standortfaktoren profitiert. Betrachtet man nur die veränderbaren Faktoren, sieht die Tabelle für Zürich weniger vorteilhaft aus, wie Katharina Hofer zu bedenken gab. In dieser Rangliste rangiert Zürich nur gerade im hinteren Mittelfeld – hinter den Kantonen Zug, Appenzell Innerrhoden, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, Graubünden, Thurgau, Luzern, Glarus, Uri, Aargau, Waadt, St. Gallen und Basel-Landschaft. Ganz am Schluss finden sich Genf und Jura.
Christian Bretscher, Geschäftsführer des Zürcher Bankenverbands, verstand dies als Aufforderung, Zürich namentlich bezüglich der Unternehmensbesteuerung wieder Richtung Mittelfeld zu positionieren. Im kürzlich erschienenen Steuerbelastung-Ranking von BAK Economics rangiert der Kanton Zürich auf dem 25. von 26 Plätzen – nur Bern ist noch teurer. Ein Schritt in die richtige Richtung sei die Steuervorlage 17, die der Kantonsrat am Montag berate. Die Steuerbelastung für Unternehmen soll gemäss der Vorlage von 19,7% auf 18,2% (direkte Bundessteuer, Staats- und Gemeindesteuern in der Stadt Zürich) reduziert werden. Für Bretscher ist das ein kleiner, aber wichtiger Schritt: «Wir müssen ambitioniert bleiben und uns bewegen – sonst werden wir fett und träge.»
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